SwissSkills
«Viel mehr Betriebe sollten Lernende ausbilden!»
Yves Bosshart ist Geschäftsleiter bei der Pro Nautik AG und bildet seit 15 Jahren Lernende aus. Im Interview spricht er über den aktuellen Fachkräftemangel und darüber, wie wichtig die Ausbildung von Lernenden ist.
Weshalb liegt dir die Ausbildung von Lernenden am Herzen?
Wir haben den schönsten Beruf, den es gibt und ich möchte diese Leidenschaft jungen Leuten weitergeben. Ich bin der Meinung, dass viel mehr Betriebe ausbilden sollten, die die Voraussetzungen dafür mitbringen. Das ist nicht nur für die jungen Berufsleute wichtig, sondern auch wir erfahrenen Fachkräfte. Wir können davon profitieren, wenn die Lernenden zum Beispiel gewisse Abläufe hinterfragen.
Wie ist deine Lage-Beurteilung bezüglich Fachpersonal: Ist es schwierig gutes Personal zu rekrutieren?
Ja sehr. Es fehlt leider an Bootfachwart/innen und Bootbauer/innen, aber auch an Mechaniker/innen. Momentan haben wir in punkto Fachkräfte mehr Ab- als Zugänge. Immer wieder verlieren wir Fachpersonal an andere Branchen oder die Jugendlichen entscheiden sich ganz gegen eine Lehre und schlagen den universitären Bildungsweg ein.
Gibt es genügend Lehrstellen im nautischen Sektor?
Nein, das könnte noch besser sein. Ich gebe mir Mühe, andere Werftinhaberinnen und -inhaber darauf anzusprechen und ihren Ausreden den Wind aus den Segeln zu nehmen. Mehr Lernende bedeuten mehr Fachpersonal für die gesamte Branche, das bringt uns allen etwas. Der Verband und die ausbildenden Werften müssen hier eng zusammenarbeiten.
Die SwissSkills stehen vor der Tür und eure ehemalige Lernende Chantal Hefti nimmt daran teil. Wo siehst du den Nutzen für euch als Werft und die gesamte Branche?
Für die jungen Berufsleute sind die SwissSkills sehr attraktiv. Sie können bei diesem Wettkampf ihr Können zeigen und sich untereinander austauschen. Diese Chance wollten wir Chantal unbedingt ermöglichen. Wir sind stolz darauf, bereits zum zweiten Mal einen Kandidaten an den SwissSkills dabei zu haben. Ich freue mich persönlich sehr auf den Wettkampf.
